Depressionen bei Kindern und Jugendlichen
Depressionen bei Kindern werden nicht so schnell erkannt, weil Symptome wie Ängstlichkeit und Traurigkeit oft als „normales Verhalten“ angesehen werden. Kinder und Erwachsene zeigen vielfach unterschiedliche Symptome. Tatsächlich leiden Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit vermehrt unter Depressionen. Informiere Dich hier über wichtige Information von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen.
Beschreibung der Depressionen bei Kindern und Jugendlichen
Vor noch nicht allzu langer Zeit, hat man Depressionen bei Kindern und Jugendlichen gar nicht erkannt. Kinder sind oft ängstlich. Niemand kam auf die Idee, das Kind könnte an Depressionen leiden. Obwohl die Kinder Symptome wie Lustlosigkeit beim Spielen und schnelle Ermüdung zeigen. Die Symptome werden schnell als „Phase“ abgetan und man denkt: „Das legt sich schon wieder.“
Depressionen bei Kinder können schwerwiegend und langwierig sein! Es gibt häufig Rückfälle und die Prognose bei Depressionen im Kindesalter ist nicht gut.
Verbreitung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern im Vor- und Grundschulalter liegt die Wahrscheinlichkeit bei ca. 2%, dass das Kind unter Depressionen leidet. In den ersten Lebensjahren ist eine Depression selten. Erst in der Pubertät steigt das Risiko an, um ca. 3-10%. Jungs sind in der Pubertät häufiger betroffen als Mädchen. Dies dreht sich später nach der Pubertät. Dann sind Mädchen häufiger von Depressionen betroffen. Leider werden Depressionen bei Kindern und Jugendlichen in der Pubertät selten erkannt, daher ist die Dunkelziffer höher.
Die Symptome bei Kindern und Jugendlichen
Kleine Kinder können sich oft nicht mit Worten ausdrücken und man kann Depressionen eher am Verhalten erkennen. Hierzu zählen:
- Wutausbrüche
- Ständiges Klammern an die Eltern
- Häufiges oder langes Weinen
Kleine Kinder neigen dazu Depressionen mit „Bauchweh“ oder „Kopfweh“ zu beschreiben. Sie wissen nicht, wie sie Niedergeschlagenheit beschreiben sollen. Dies bringt Eltern und Ärzte oft auf eine falsche Spur.
Je älter die Kinder werden, umso mehr ähneln die Symptome denen von Erwachsenen. Bei Jugendlichen kann eine kurze Zeitspanne von Traurigkeit zur normalen Entwicklung gehören. Diese Traurigkeit verschwindet meist schnell wieder. Ernst nehmen sollte man das natürlich schon.
In der Diagnostik werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleich gestellt. Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich die Depression vielfach in anderer Form.
Hier eine Übersicht möglicher Symptome:
Kleinkinder (1 – 3 Jahre)
- Wirkt traurig (Das Gesicht ist ausdruckslos)
- Ist schüchtern und ängstlich
- Ist sehr anhänglich
- Schnelle Wutausbrüche oder häufiges weinen
- Hat keine Lust zu spielen
- Schläft schlecht
- Lutscht viel am Daumen oder spielt mit den Geschlechtsteilen
- Wiegt sich hin und her
- Zeigt verändertes Essverhalten
Vorschulkinder (3- 6 Jahre)
- Wirkt traurig oder apathisch
- Zeigt kaum oder verminderte Gestik und Mimik
- Reagiert gereizt und zieht sich schnell zurück
- Häufig Alpträume
- Durchschlafschwierigkeiten
- Hat keine Freude am Spielen, kann sich auch sonst nicht so recht freuen
- Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme
- bewegt sich ungern
Schulkinder
- Wirkt traurig und erwähnt das auch
- Äußert Suizidgedanken
- Die Essgewohnheiten ändern sich ohne erkennbaren Anlass
- Fühlt sich von den Eltern vernachlässigt
- Hat starke Ängste
- Hat unberechtigte Schuldgefühle
- leidet unter einem Gefühl der Entmutigung
- Grübelt viel und hat Konzentrationsprobleme
- Hat schlechtere schulische Leistungen
Jugendliche
- Antriebslosigkeit
- Hat wenig Selbstbewusstsein
- Ist desinteressiert oder ängstlich
- Zieht sich vom sozialen Leben zurück
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Die schulischen Leistungen verschlechtern sich stark
- Hat Schlafstörungen
- Fügt sich Verletzungen zu (Ritzen)
- Hat Selbstmordgedanken
- Stimmung kann schnell kippen
Solltest Du den Verdacht haben, Dein Kind leidet an Depressionen, hole Dir professionelle Hilfe. Kompetente Hilfe erhältst Du z. B. bei Familien- oder Jugendberatungsstellen oder einen Psychologen, der auf Kinder und Jugendliche spezialisiert ist. Eine Liste von Psychotherapeuten kannst Du bei der Kassenärztlichen Vereinigung oder Deinem Hausarzt bekommen.
Ursachen von Depressionen
Wie Depressionen entstehen ist bis heute noch nicht genau erforscht. Die Ursachen bei Kindern und Erwachsenen sind häufig ähnlich. Umweltfaktoren und genetische Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen.
Genetische Einflussnahme
Wenn ein Elternteil oder beide an Depressionen leiden, besteht ein höheres Risiko für das Kind ebenfalls an der Krankheit zu erkranken. Die Gene spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Umweltfaktoren
Bei Kindern und Jugendlichen wird angenommen, dass Umweltfaktoren eine große Rolle spielen, um an Depressionen zu erkranken. Bei Kindern, die ein gutes Elternhaus haben und viel Liebe erfahren ist das Risiko geringer eine Depression zu entwickeln.
Folgende Faktoren steigern das Risiko eine Depression zu entwickeln:
- Scheidung oder Tod der Eltern
- Mobbing in der Schule und Freizeit
- Hoher Leistungsdruck
- Sexueller Missbrauch
- Armut
Die hohe Belastung im Alltag ist nicht immer entscheidend, sondern auch ob das Kind gelernt hat mit Krisen fertig zu werden und wo es Hilfe bekommen kann. Ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Eltern ist sehr wichtig.
Jugendliche in der Pubertät haben erhöhtes Risiko
Bei Jugendlichen in der Pubertät ist das Risiko an Depressionen zu erkranken höher. Jugendliche nabeln sich von den Eltern ab und wollen ihre eigene Identität finden. In dieser Zeit entwickelt sich der Körper auch vom Kind zum Erwachsenen, was mit hormonellen Schwankungen einhergeht. Die Anforderungen in der Schule werden immer höher und belastender. Die Freizeit wird durch Hausaufgaben immer weiter eingeschränkt. Dies steigert den Stesslevel der Jugendlichen. Diese Faktoren können eine Depression begünstigen. Verständnisvolle Eltern und Freunde können helfen, sodass Depressionen gar nicht erst entstehen können.