Akzeptiere die Depressionen als Erkrankung
Depressionen bestimmen die ganze Gefühlswelt und das Verhalten des Betroffenen. Schlafstörungen, Appetitverlust und sexuelle Unlust sind häufige Begleiter dieser Erkrankung. Ursächlich hierfür wird ein Mangel an bestimmten Botenstoffen im Gehirn vermutet.
Hole Dir ärztliche Hilfe
Wer an Depressionen erkrankt ist, erkennt die Krankheit oft selbst nicht. Veränderungen fallen meist erst Verwandten oder dem Partner auf. Wenn Du das Gefühl hast, dass hier ärztliche Hilfe von Nöten ist, mache einen Termin beim Hausarzt.
Depressiven Menschen fällt es schwer Hilfe anzunehmen, da sie denken, dass ihnen sowieso keiner helfen kann. Es fällt ihnen schwer sich aufzuraffen und einen Arzt aufzusuchen und eine notwendige Therapie einzuleiten. Hinzu kommen Schuldgefühle, weil man nicht mehr so funktioniert wie früher.
Begleite den Betroffenen zum Arzt und helfe ihm auf dem Weg in eine Therapie. Wenn es nötig ist, mache alle notwendigen Termine für ihn. Das ist für den Betroffenen häufig eine Entlastung.
Vermeide eigene Überforderung
Eine Depression kann ein paar Monate anhalten. Das zerrt natürlich an den eigenen Kräften. Es ist ganz normal, dass es Momente gibt, wo man selber nicht mehr kann. Deshalb ist es Wichtig, weiterhin soziale Kontakte zu pflegen und sich auch mal etwas Gutes tun. Gehe deinen Hobbys nach oder besuche ein paar Freunde. Eine Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Erkrankter kann auch eine wertvolle Anlaufstelle sein. Es hilft schon sehr, wenn man sich austauschen kann und weiß, dass man nicht alleine ist.
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Habe Geduld
Für Betroffene einer Depression ist es normal verzweifelt zu sein und alles schwarz zu sehen. Ein Licht am Ende des Tunnels scheint in weiter Ferne. Mache dem Erkrankten klar, dass er nicht gesund ist und es ihm deshalb so schlecht geht und die schlechte Phase auch wieder vorbei geht. Versuche nicht den Betroffenen in seiner Sichtweise zu bedrängen. Für ihn ist die Gefühlslage und Hoffnungslosigkeit gerade Realität.
Wenn es in der Partnerschaft nicht mehr so läuft, wie man es gewohnt war, ist es Wichtig auch hier Geduld aufzubringen. Mache deinem Partner keine Vorwürfe deswegen. Das führt höchstens zu einer Verschlechterung seines Zustandes.
Wende Dich nicht von Deinem Partner ab! Auch wenn er gerade nicht in der Lage ist, dir seine Zuneigung zu zeigen.
Gute Ratschläge geben – lieber nicht!
Viele versuchen einem an Depressionen Erkrankten gut gemeinte Ratschläge mit auf dem Weg zu geben, wie z. B. „Nun reiße dich mal zusammen“ oder „stell dich nicht so an, so schwer ist das gar nicht.“. Stelle dir vorher die Frage, ob du das Selbe zu einem Krebspatienten sagen würdest.
Du magst vielleicht denken, ein Urlaub oder Tapetenwechsel ist bestimmt gut für den Erkrankten. Davon ist eher abzuraten, da der Betroffene sich nicht darauf freuen kann. Er sieht alles durch eine depressive Brille. Viele haben auch Angst vor Veränderung.
Tägliche Routine ist Wichtig
Für einen an Depressionen Erkrankten ist die tägliche Routine sehr wichtig. Er sollte nach Möglichkeit morgens früh aufstehen. Die Körperhygiene, Mahlzeiten und Einkaufen gehen, werden häufig vernachlässigt. Erinnere den Betroffenen daran und lobe ihn auch für kleine Schritte auf dem Weg zur Heilung.
Eine helfende Hand bieten
Du kannst dem Betroffenen in vielen Situationen beistehen. Habe immer ein offenes Ohr für seine Gefühlswelt und bewerte diese nicht. Sprüche wie, „das haben alle mal“ sind da nicht besonders hilfreich. Du kannst ihm kleine Aufgaben geben und lobst ihn auch für kleine Schritte. Was für einen gesunden kein Problem ist, kann für einen depressiven eine große Hürde sein.
Abweisende Gefühle nicht persönlich nehmen
Depressionen beeinflussen die Gefühlswelt sehr stark bei den Betroffenen. Häufig fühlen sie eine Leere in sich. Gefühle werden gar nicht oder nur verzerrt war genommen. Daher ist es für Erkrankte sehr schwer Gefühle zu zeigen. Das darfst Du nicht persönlich nehmen! Tief im Innern weiß der erkrankte Partner, was Du Gutes für ihn tust.